Prinzip eines kontinuierlich arbeitenden Gezeitenkraftwerks mit 3 Becken
Die Rotation der Erde und die Gravitationskräfte von Mond und Sonne bewirken die mit einer
Periode von 12 Stunden und 24 Minuten wiederkehrenden Erscheinungen von Ebbe und Flut. Die
in diesen Gezeiten steckende kinetische und potentielle Energie (Gezeitenenergie) ist nach
menschlichem Zeitempfinden quasi unerschöpflich, auch wenn durch Reibungskräfte zwischen
Flutwelle und Oberflächenwasser die Rotationsenergie der Erde und damit das Potential dieser
Energie allmählich vermindert werden (ein Erdentag wird dadurch in 1 Million Jahren um 16
Sekunden länger).
Die Gezeitenenergie kann nun mit Hilfe von Gezeitenkraftwerken (Flutkraftwerke) in elektrische
Energie umgewandelt werden. Ein solches hydroelektrisches Kraftwerk ist im Prinzip ein Damm,
der eine Bucht oder eine Flußmündung vom Meer abtrennt und somit ein künstliches Wasserbecken
schafft, das durch große Rohrdurchlässe im Damm bei Flut und Ebbe gezielt aufgefüllt bzw. entleert
wird. Dabei wandelt sich die potentielle Energie der unterschiedlichen Wasserstände in kinetische
Energie (Strömungsenergie) des ein- bzw. ausströmenden Wassers um. Die Fließbewegung des
Wassers läßt die Läufer der in den Durchlässen befindlichen Turbinen rotieren; angekoppelte
Generatoren wandeln diese Drehbewegung in elektrische Energie um. Die maximale Leistung eines
Gezeitenkraftwerks ergibt sich aus den während der Flut gespeicherten Wassermassen, dem
Tidenhub (Höhenunterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser) und der Gezeitenperiode.
Man unterscheidet Gezeitenkraftwerke mit und ohne Speicherbecken. Solche ohne
Speicherbecken haben zwar eine hohe Leistungsausbeute, unterliegen aber dem intermittierenden
Energieangebot der Gezeiten. Ihre Errichtung ist nur dann sinnvoll, wenn der erzeugte Strom in ein
großes Verbundnetz eingespeist werden kann. Ein kontinuierlicher Kraftwerksbetrieb ist nur in
Verbindung mit Speicherbecken möglich. Hierbei reduzieren sich jedoch die zur Verfügung
stehende Druck- und Fallhöhe und damit die Leistungsausbeute.
Da ich in den mir zur Verfügung stehenden Quellen keine detaillierte Beschreibung eines
kontinuierlich arbeitenden Gezeitenkraftwerks gefunden habe habe ich selber das Prinzip eines
kontinuierlich arbeitenden Gezeitenkraftwerks mit 3 Becken erarbeitet